Sony Xperia XZ2 Compact Smartphone (12.7 cm (5.0 inch) IPS Full HD + display, 64 GB internal memory and 4 GB RAM, dual SIM, IP68, Android 8.0) black - German version

Ich bin einer der – anscheinend immer seltener werdenden – Smartphonenutzer, dem die meisten aktuellen Geräte viiiiieeeeel zu groß sind. Bisher bin ich mit den Compactmodellen von Sony immer sehr gut gefahren, da sie die einzigen Handys waren, die man mit einer Hand bedienen konnte, was für mich ein absolutes Must-Kriterium war und ist. Das Xperia XZ1 Compact, welches ich bis vor zwei Wochen genutzt habe, ist wirklich ein fantastisches Handy: pfeilschnell, super Akku, tolles Display, schönes Design und mega robust verarbeitet. Das Ding konnte man durch die Gegend schmeißen und es hat dabei wenn überhaupt nur leichte Blessuren abbekommen, obwohl ich es nie mit einer Hülle oder Displayschutz benutzt hatte.

Doch die 4,6-Zoll, gepaart mit der 720p-Auflösung, wurden mir dann doch irgendwann zu wenig, und seit ungefähr einem Jahr bin ich auf der Suche nach einem Smartphone gewesen, das folgende Kriterien erfüllt:• Displaygröße zwischen 5 und 5,5 Zoll, dabei maximal einen Zentimeter länger als mein XZ1C• Schön helles 1080p-Display• High-End-Prozessor• Großer Akku• Keine Glasrückseite• Kein an den Seiten abgerundetes Display• Deutlich bessere Kamera als mein XZ1C• Preis: zwischen 400 und 500€Was hätte ich zur Auswahl gehabt?

Das Pixel 3a wäre natürlich ein geeigneter Kandidat gewesen. Allerdings gefällt es mir optisch und haptisch überhaupt nicht, dennoch hätte ich es aufgrund der großartigen Kamera fast gekauft. Die Displaygröße wäre mit 5,5 Zoll gerade noch akzeptabel gewesen, allerdings ist das gesamte Gerät mit über 15cm Länge und 7cm Breite für mich schon deutlich zu groß geraten (das XZ1C ist gerade einmal 13cm hoch und 6,4 cm breit). Und eine Sache hat mich beim Besichtigen des 3a im Laden noch mehr gestört: das Display war viel zu dunkel. Die Maximalhelligkeit erschien mir so gering, dass ich es als Downgrade zu meinem Sony empfunden hätte, das auch in hellstem Sonnenschein noch relativ gut zu gebrauchen war.

Ein weitaus besseres Display hat das Galaxy S10e vorzuweisen, allerdings haben mich an dem Samsung-Gerät ein paar andere Sachen gestört: die 5,8-Zoll Displaydiagonale ist für mich schon jenseits von Gut und Böse, obwohl ich zugeben muss, dass die kompakten Abmessungen gerade noch so in Ordnung gegangen wären. Es ist nur unwesentlich größer als die Sonys.

Die gläserne und dazu noch extrem reflektierende Rückseite, gepaart mit dem hochglänzenden Metallrahmen, haben mir allerdings überhaupt nicht gefallen. Warum muss ein Gebrauchsgegenstand dermaßen glänzend und fragil gestaltet sein? Ich habe einen Tag lang das schwarze S10 meines Partners ausprobiert und hatte ständig das Gefühl, dass es mir jederzeit aus der Hand flutscht. Und dann sah es auch noch ständig schmierig aus. Die Kamera war wegen der drei Objektive allerdings wirklich der Hammer, beim S10e hätte ich leider auf die Telephotolinse verzichten müssen. Und was hat sich Samsung bitte bei der Platzierung des Fingerabdrucksensors gedacht?

Dennoch hätte ich mir das S10e gerne gekauft, wenn nicht zwei entscheidende Nachteil gewesen wären: die Akkulaufzeit wird in allen Tests in Kombination mit dem Exynos als maximal ausreichend beschrieben, und die zurzeit noch fälligen 530-570€ sind mir einfach zu teuer.

Und so bin ich dann doch beim Xperia XZ2 Compact gelandet.

Bisher hatten mich immer vier Gründe vom Kauf abgehalten: Es war lange mit ungefähr 450€ zu teuer für mich, es hat keinen Kopfhöreranschluss, es hat diese gewölbte Rückseite, die es fast unmöglich macht, es auf einem Tisch liegend zu bedienen – und es hat so ziemlich dieselbe Kamera wie das XZ1 Compact… und die hat mich wirklich nicht sonderlich vom Hocker gerissen.

Als das XZ2C dann allerdings am Prime Day für 319€ angeboten wurde, musste ich einfach zuschlagen. Und was soll ich sagen: ich habe den Kauf nicht bereut, denn in der Summe ist das XZ2C wirklich großartig.

Doch beginnen möchte ich mit den Punkten, die nicht so prickelnd sind:• Das Gewicht: mit fast 170g ist das XZ2C ein richtiger Brocken und ich musste mich erst an das Gewicht gewöhnen, da mein XZ1C signifikant leichter gewesen ist. Vorteil: es macht einen extrem robusten und hochwertigen Eindruck und lässt sich nicht mal ein µ verwinden. Und der Aluminiumrahmen wirkt dicker als bei anderen Smartphones.• Die gewölbte Rückseite: auf einem Tisch liegend lässt sich das Handy wirklich schlecht bedienen, da es sich immer in eine Drehbewegung versetzt. Wenigstens wackelt es nicht so stark wie befürchtet. Vorteil: es liegt hervorragend in der Hand. Und es sieht aus als würde es schweben, wenn es auf dem Tisch liegt. 😊• Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite: man muss das Handy immer in die Hand nehmen zum biometrischen Entsperren. Suboptimal, die alte (und wieder aktuelle) Platzierung an der Seite hatte mir besser gefallen.• Die Taschenlampe ist wie bei den Vorgängergenerationen viel zu dunkel. Warum macht Sony das immer wieder?• Der Vibrationsmotor ist sehr schwach und dadurch schlecht zu erfühlen. Eine Einstellmöglichkeit wäre schön gewesen.• Sony weigert sich bisher, die Gestensteuerung für die XZ2-Familie unter Android Pie freizuschalten. Warum?

Und nun zu den positiven Seiten:• Größe und Design: in meinen Augen gibt es kein ergonomischeres Smartphone als das Xperia XZ2 Compact, jedenfalls für Menschen mit eher kleineren Händen. Es liegt perfekt in der Hand und der 5-Zoll-Bildschirm ist aufgrund seines 18:9-Formates ideal zu bedienen. Das Display hat die Höhe eines 5,2-Zoll 16:9-Bildschirms bei der Breite eines 4,6-Zoll 16:9-Bildschirms. Absolut perfekt für meine Ansprüche und ich kann jeden Bereich des Displays problemlos mit einer Hand erreichen. Die Ränder sind groß genug, um das Telefon gut im Landscape-Mode halten zu können und um (relativ gute) Stereolautsprecher unterzubringen, und dennoch klein genug um nicht wie eine pure Platzverschwendung zu wirken. Die Materialauswahl mit der gefrosteten Kunststoffrückseite ist sehr gelungen, da es sich nie rutschig anfühlt und (in den hellen Farbvarianten) auch die Fingerabdrücke gut kaschiert. Zusammen mit dem samtigen Alurahmen ist das XZ2C ein wahrer Handschmeichler. Hoffentlich zerkratzt die Rückseite nicht so leicht wie beim XZ1C.• Die Leistung: es ist signifikant schneller als der Vorgänger und erledigt wirklich alles blitzschnell. Auch aufwendige 3D-Spiele sind mit dem SD845 perfekt spielbar, und vor allem die Ladezeiten von Webseiten und das Rendern der Photos haben sich stark verbessert. Perfekt und kaum langsamer als aktuelle High-End-Smartphones mit dem 855er-Chip.• Das Display: ein Traum und deutlich besser als beim XZ1C. Sehr scharfe Darstellung und mit einer Pixeldichte von 482 ppi auf Flagschiffniveau. Tolle Farben, super Kontrast und für ein LCD auch ein guter Schwarzwert. Besonders hervorheben möchte ich die sehr gute Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung, die ist noch mal besser als beim Vorgänger, obwohl die Peak-Helligkeit nominell geringer sein soll. Und eins merke ich immer wieder, wenn ich mein Handy neben ein OLED-Gerät lege: die Weißwerte des Sony sind in meinen Augen deutlich sauberer und akkurater. Die meistens OLEDs haben einen für mich sehr unangenehmen Gelbstich, so dass ich wirklich sehr froh darüber bin, dass das XZ2C kein OLED-Panel besitzt. Dass es sich um ein 2,5D-Displayglas handelt stört leider bei der Anbringung von Schutzfolien, allerdings fühlt sich der abgerundete Übergang in den Rahmen sehr angenehm an.• Die Kamera: Obwohl hardwaretechisch identisch, ist sie viel besser als beim XZ1. Mit einem so deutlichen Unterschied hätte ich wirklich nicht gerechnet. Besonders die Schärfe ist um Welten besser. Es werden deutlich mehr Details eingefangen und die Darstellung ist scharf bis in die Randbereiche, das war leider beim Vorgänger nicht der Fall. Auffällig ist auch die Verbesserung bei schlechten Lichtverhältnissen, die Aufnahmen werden nun deutlich schärfer und farbechter. Das einzige, was ich der Kamera noch ankreiden könnte, wäre das relativ ausgeprägte Rauschen selbst bei guten Lichtverhältnissen, allerdings nehme ich das für die verbesserte Detaildarstellung gerne in Kauf. Ein dedizierter Nachtmodus wäre natürlich schön gewesen, allerdings mag ich es, dass man bei Sony noch Bilder bekommt, die dem Entsprechen, was man bei schlechten Lichtverhältnissen sieht – und keine gefakte „das-könnte jetzt-auch-tagsüber gewesen-sein-Aufnahme“. Und es gibt einen dedizierten Kamerabutton! Wer einmal einen hatte, will nie wieder ohne!• Die Sony-Software: bei den Japanern bekommt man beinahe-Stock-Android ohne unnötige Verschlimmbesserungen. Nach ein paar Tagen OneUI war ich so froh, wieder ein Sony benutzen zu dürfen. Es lässt sich zwar nicht so extrem viel einstellen, und teilweise nur deaktivier- statt deinstallierbare Bloatware ist auch vorhanden, aber das wunderbar cleane und seriöse Auftreten der Software ist erfrischend.• Der Akku: vergleichbar mit dem sehr guten Vorgänger. Allerdings kann ich nicht wirklich sagen wie lange man mit einer vollen Ladung auskommt, da ich mein Handy immer nur bis maximal 80% volllade und dann immer mal wieder über den Tag verteilt ein paar Prozent draufpacke. Geht dank QuickCharge3 auch sehr schnell – allerdings nicht mit dem beigelegten Ladegerät. Hier hat Sony leider gespart.

Fazit: Das Xperia XZ2 Compact ist ein rundum gelungenes Handy, das sowohl hardware- als auch softwareseitig kaum Wünsche offenlässt. Man muss sich allerdings an das Format (gewölbte Rückseite und insgesamt die Dicke) und vor allem an das Gewicht gewöhnen. Wer mit diesen Punkten leben kann und gerade auf der Suche nach einem kompakten Smartphone ist, das so gut wie keine Kompromisse eingeht, sollte sich das XZ2C wirklich mal genauer anschauen. Besonders für den aktuellen Preis bekommt man kaum etwas Vergleichbares.

Update 08/2022:Ich verwende dieses Handy immer noch zu meine vollen Zufriedenheit. Die Akkulaufzeit hat etwas nachgelassen, aber gut ein Tag ist noch ohne Probleme machbar, die Akkumanagementsoftware macht da einen guten Job.

Bisher hatte ich noch keine Einschränkungen wegen schlechter Leistung, die Performance reicht mir noch vollkommen aus.

Die Displayhelligkeit hat etwas nachgelassen, das stört mich bisher nur bei starker Sonneneinstrahlung. Zumindest bis Android 10 wurden Updates geliefert, da würde ich mir noch etwas längeren Support wünschen.

Rückblickend ein sehr guter Kauf, beim nächsten Handy Update ist Sony auf jeden Fall wieder ganz oben - wenn sie nicht zu riesig sind, insgeheim hoffe ich noch auf eine Renaissance der kompakten Bauform, und werde daher sicherlich diese Handy noch etwas länger verwenden.-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Update 11/2020:Mein Sony funktioniert immer noch ohne Probleme, der Akku hat kaum an Kapazität verloren - zwei Tage sind drin - das Gehäuse sieht auch noch sehr gut aus, das Display ist hell und frei von Kratzern, obwohl ich nur eine Suncase Handytasche verwende, keine Hülle oder Schutzfolie. Performance und Speicher sind auch noch voll ausreichend. Auch die Software wird noch gepflegt, das Android 10 Update hat - zumindest bei mir - keine Probleme verursacht. Ich hoffe auf neue KLEINE (also etwa iPhone 4 Größe) highend Smartphones von Sony, bis dahin werde ich dieses Handy nutzen, solange es geht.---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Als zufriedener Nutzer eines Sony Z3 compact, habe ich vergeblih auf ein neues XZ3 compact von Sony gehofft. Leider scheint sich jetzt auch Sony von der Produktion kompakter highend Smartphones zu verabschieden. Deshalb habe ich noch schnell zugeschlagen, um noch ein paar Jahre ein handliches Handy verwenden zu können.

Man darf sich dabei nicht von den 5 Zoll Diagonale irritieren lassen, das XZ2 compact ist genauso breit wie das alter Z3 compact und nur geringfügig länger als das Z3c, insofern bin ich mit der Größe zufrieden, man kann das Handy nachwievor ohne Probleme mit einer Hand bedienen. Es ist allerdings spürbar dicker und schwerer als das alte Z3c, was mich persönlich aber nicht stört. Die Rückseite besteht jetzt aus Plastik und ist leicht rund, sodass es sogar besser in der Hand liegt als das alter Z3c.Dank viermal soviel Speicher (64GB) kann ich auf eine SD Karte verzichten, die CPU ist auch erheblich flotter, das Display hochauflösender und heller auch die Kamera ist besser gworden. Trotzdem hält der Akku immer noch bis zu 2 Tage, damit bin ich sehr zufrieden. Leider gibt es keinen Kopfhöreranschluss mehr, zur Not kann man zwar den mitgelieferten Adapter verwenden, trotzdem ein dickes Minus.

Sehr gut gefällt mir der neue Fingerabdruckscanner auf der Rückseite, er funktioniert ohne Probleme. Sony liefert ein sehr schlankes Android ohne viele mehr oder weniger nützliche Erweiterungen aus, das hat mir auch schon am Vorgänger gut gefallen. Die Verarbeitung wirkt – wie man das von Sony erwartet – hochwertig.

Leider gibt es in der Android Welt kaum eine Alternative mehr, wenn man großen Wert auf ein kompaktes Handy legt, und vielleicht so wie ich schon ein Freund der bisherige Baureihe ist, dann ist diese Modell vielleicht die aktuell letzte Möglichkeit für ein Update auf ziemlich aktuelle Technik. Ich hoffe, dass Sony diese Nische wieder für sich entdeckt und zukünftig für Kunden wie mich neue Angebote macht.