5,0 von 5 Sternen - Viel drin fürs Geld
Von Robert M.
Vorweg: Ich habe in den letzten 19 Jahren schon so einige Erfahrung mit Handies/Smartphones sammeln können und bin immer auf der Suche nach einem Gerät, was ein möglichst gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Außerdem sehr geeky, wenns um Smartphones geht.
Normalerweise habe ich immer einen Bogen um Smartphones von Samsung gemacht, weil sie schlicht ein wenig zu teuer waren. Vor einigen Monaten konnte ich dem Mittelklasse Modell von Samsung (eben dieses Galaxy A50) jedoch nicht widerstehen.
Bevor man sich ein neues Smartphone anschafft, sollte man sich natürlich immer auch im Internet informieren.
Die inneren Werte werde ich hier nicht nochmal auflisten, sondern eher auf die Bewertung der einzelnen Disziplinen eingehen.* VERARBEITUNGSehr gut. Kein Knarzen, kein Klappern. Die Rückseite besteht aus Kunststoff und bietet ein ansehnliches Farbenspiel - je nachdem, wie das Umgebungslicht aufs A50 trifft. Es fühlt sich durch den Kunststoff natürlich weniger hochwertig an als Glas. Aber man gewöhnt sich schnell daran und vermisst Glas auf der Rückseite in keinster Weise.
Das Display selber ist natürlich aus Glas und ziemlich kratzfest. Bruchfest ist es aber wie alle anderen Smartphonedisplays nicht.* DISPLAYEs handelt sich um ein Super AMOLED Display, welches eine sehr gute Auflösung bietet und Farben relativ knallig darstellt. Diese Art von Displays ist für diese Preisklasse nicht unbedingt selbstverständlich. Der Schwarzwert ist hervorragend. Der Touchscreen selber ist "gut". Man wünscht sich manchmal, dass er noch präziser reagieren würde, aber das kann auch nur eine Einbildung sein.
Der Fingerabdruckscanner liegt unter dem Display und funktioniert optisch. Das hat anfangs auch ziemlich genervt, da die Erkennungsrate nicht so überragend ist, wie bei einem Ultraschallsensor. In den letzten Monaten gab es jedoch schon zwei Updates, welche den Fingerabdruckscanner etwas verbessert haben. Mittlerweile funktioniert er gut (immer noch nicht perfekt - für das investierte Geld will ich mich da aber sicher nicht beschweren).* LEISTUNGMit dem Exynos 9610 Prozessor aus dem Hause Samsung, 4 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internen Speicher kommt man bestens über die Runden. Ich surfe viel im Internet, nutze Facebook und Twitter, schaue mir etliche Videos auf Youtube an, höre Musik über Spotify und spiele auch verhältnismäßig viel (Forge of Empires). Auch grafisch aufwändigere Spiele habe ich mal ausprobiert und bin insgesamt SEHR zufrieden... rechnet in besonders "oppulenten" Spielen aber auch damit, dass man die Grafikeinstellungen eventuell auch mal auf "Mittel" Stellen muss!
Denkpausen vom Prozessor kann ich so gut wie nie feststellen. Alles so, wie man es von einem ordentlichen Mittelklasse-Prozessor erwartet.* EMPFANG & NFCTadellos. Ob nun 4G, WLAN oder Bluetooth: da gibts nichts zu meckern. Die Gesprächsqualität ist mit T-Mobile erhaben (andere Anbieter habe ich nicht testen können).Kopfhörer oder auch das Autoradio harmonieren mit dem Galaxy A50 und die jeweilige Musik wird in hoher Qualität übertragen (sofern man auch entsprechend gute Endgeräte nutzt ;)NFC ist ein "nice to have". Habe ich bisher jedoch noch nicht getestet.* ANSCHLÜSSEMan hat es mit einem USB-C Anschluss am Ladeport zu tun. Das entsprechende Ladekabel (mit Schnellladefunktion) wird natürlich mitgeliefert. Glücklicherweise verzichtet Samsung dabei nicht auf eine klassische Kopfhörerbuchse, denn auch diese bietet ordentlichen Output. Laut genug - klar genug: wieder nichts zu meckern.
Wem 128 GB interner Speicher nicht reichen, der kann auch per Micro-SD Karte auf bis zu 1 TB nachrüsten.* KAMERASDrei auf der Rückseite, eine auf der Vorderseite. Keine dieser Kameras ist wirklich überragend aber ich würde sie als überdurchschnittlich gut bewerten (für den Preis sogar sehr gut!).Per OTA Updates wurden hier auch neue Funktionen (Night Mode, Super Steady Mode...) nachgereicht.
Man hat auch eine Zeitlupenfunktion, mit der man schön rumspielen kann.
Zwei Sachen gefallen mir jedoch besonders gut: die Weitwinkelkamera und die Bildstabilisierung in Videos! Selbst bei meinen unruhigen Händen gelingen mir so immer schöne Videos.
Die Frontkamera für Selfies ist jedoch wirklich nur "OK". Hätte bei 25MP ein bisschen mehr erwartet. Für ein schnelles Selfie zwischendurch mal reichts aber dicke.* SOFTWARESamsung stülpt die hauseigene Oberfläche ONE UI über Android 9.0. Natürlich gibt es auch hier wieder Apps, die kein Mensch benötigt. Diese lassen sich aber ganz nach belieben entweder deaktivieren oder in manchen Fällen auch löschen. Jedenfalls scheint ONE UI gut an die inneren Werte angepasst zu sein und es macht sogar etwas Laune, die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten zu entdecken.
Das BESTE: Samsung versorgt das Galaxy A50 monatlich mit OTA Updates! Am 2. Oktober habe ich bspw. schon den Android Securitypatch vom 1. Oktober erhalten. Auch neue Funktionen oder Verbesserungen werden immer mal wieder nachgereicht (siehe Fingerabdruckscanner oder zusätzliche Funktionen für die Kamera). Also die Updatepolitik ist definitiv vorbildlich und auch ein Update auf Android 10 halte ich für sehr wahrscheinlich.* AKKUMit 4000 mAh genau richtig bemessen. Das Super AMOLED Display verbraucht bspw. weniger Saft als ein herkömmliches LCD. Als Powernutzer bei nahezu dauerhaft aktiviertem WLAN (oder LTE) kommt man tatsächlich auf gute 1 1/2 Tage. Wenignutzer schaffen sicherlich auch 2 oder 2 1/2 Tage. Sehr löblich!
Und wenn es doch mal eng wird: die Schnellladefunktion macht das A50 wieder frisch.* FAZITKann das Galaxy A50 guten Gewissens weiterempfehlen.
Klar, es handelt sich um ein Gerät der Mittelklasse. Daher muss man eben hier und da Abstriche machen (Kameras und Display hätten Luft nach oben), aber das war mir auch vorher schon bewusst.
Was jedoch in der Mittelklasse zählt: das Gesamtpaket! Und genau das stimmt hier einfach.
Man bekommt hier für (relativ) wenig Geld einen richtig guten Allrounder!
4,0 von 5 Sternen - Gutes Mittelklasse Smartphone mit langanhaltenden Akku
Von Markus S.
Nachdem mein altes Samsung S6 aufgrund des sehr altersschwachen Akkus nicht mehr wirklich verwendet werden konnte, brauchte ich ein neues Smartphone.
Einerseits wollte ich aufgrund der guten Erfahrung mit dem S6 bei Samsung bleiben, aber andererseits nicht mehr so viel Geld für das aktuelle Top-Modell ausgeben. Da ich mich aber auch nicht mit der Ausstattung verschlechtern wollte, entschied ich mich für das neue Mittelklassemodell A50 in blau, welches von manchen Nutzern als das "inoffizielle S10 lite" gesehen wird.
Erster Eindruck:
Obwohl das Gehäuse, aufgrund des günstigen Preises, aus Kunststoff besteht, macht es doch einen wertigen Eindruck. Das Blau gefällt mir sehr gut. Dass Kunststoff, statt Glas verbaut ist, mag vielleicht den Einzelnden stören. Ich bin aber zum einen für das geringere Gewicht dankbar. Da ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Silikon-Schutzhüllen gemacht habe, war auch für dieses Smartphone eine Hülle unabdingbar. Deshalb macht es, verpackt in einer durchsichtigen Hülle, für mich auch keinen optischen Unterschied. Es verhielt sich auch so bei meinem alten Samsung S6.Verpackung und Zubehör:Das A50 wird lediglich mit einem USB-Ladegerät und USB-C Kabel, sowie Kabelgebundene, weiße Kopfhörer geliefert. Eine Silikonhülle oder Folierung für das Display sucht man vergebens. Das ist dann sicherlich den höherpreisigen Flaggschiffen vorbehalten. Die Kopfhörer machen für mich zwar einen billigen Eindruck, können aber ganz gut die Musik wiedergeben. Sie eignen sich ganz gut als Ersatzkopfhörer oder Headset.
Benutzung:
Das A50 ließ sich schnell in Betrieb nehmen. Über eine Samsung eigene App, konnte ich schnell alle möglichen Inhalte wie Videos, Kontakte, Bilder, usw. automatisch mit meinem alten S6 synchronisieren.
Vom Bedienkonzept hat sich nicht viel verändert. Bei der Oberfläche handelt es sich um die Samsung One UI, welche sich intuitive bedienen lässt. Wer ein Smartphone schon mal in der Hand hielt, wird sich schnell zurechtfinden. Durch die Synchronisierung wurde sogar die alte App-Anordnung beibehalten.
Was mir bei der Bedienung aber sofort auffiel die die verwechselte Anordnung der Laustärke- und Powertaste. Sowohl bei meinem Samsung Tablet, als auch beim alten S6 befindet sich die Powertaste über den Lautstärketasten. Warum ausgerechnet hier Samsung die Reihenfolge geändert hat, ist mir schleierhaft. Es hat nicht wirklich einen praktischen Nutzen und sorgt bei gleichzeitiger oder wechselnder Nutzung von Smartphone und Tablet nur für Verwirrung.
Anschlüsse:
Das A50 verfügt über einen USB-C Anschluss, einen 3,5mm Klinkenanschluss für Kopfhörer und hat einen Slot für gleichzeitig zwei Sim-Karten und eine MicroSD Karte.
Bildschirm:
Der Bildschirm nimmt fast die gesamte Front ein und besitzt nur unten einen abgerundeten, schmalen Rahmen und oben eine Tropfen ähnliche Aussparung für die Kamera und Ohrmuschel. Dadurch macht für mich das Display einen größeren und offeneren Eindruck. Ich empfinde ihn als ausreichend hell und scharf. Die Farben sind kräftig. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Kamera:
Ein wesentliches Kriterium für die meisten ist ja die Kamera. Das A50 verfügt über eine Triple-Kamera. Die Hauptkamera löst in der default Einstellung beim 4:3 Format mit 12MP auf. Es gibt einen Samsung eigenen Bildverbesserer, der die Fotosituation (Portrait/Pflanze/Landschaft/usw. ...) erkennt und optimiert. Dieser ist aber auch schnell ausschaltbar. Zudem ist auch ein HDR-Modus verfügbar, der ab Werk nur dann eingreift, wenn es sich lohnen soll (umschaltbar). Im Live-Fokus wird die zweite Linse der Triple Camera genutzt. Sie fungiert als Tiefenmesser und generiert einen unscharfen Hinter-, wie Vordergrund. Das funktioniert je nach Situation mal gut, mal schlecht. Besonders bei Kanten findet oftmals keine klare Abgrenzung zum Hintergrund statt. Dadurch gibt es nicht den gewünschten Bokeh-effekt (wie bei Spiegelreflexkameras), sondern lässt das Bild verfälscht aussehen. Man kann den Effekt in der Nachbearbeitung zwar vermindern und auch gänzlich entfernen, jedoch ist eine Feinjustierung und Retusche des Effektes nicht möglich.
In einem anderen Foto-Modi kann die Aufnahmequalität auf bis zu 25MP angehoben werden. Einen wirklichen Effekt auf die Qualität der Fotos hat das meines Erachtens aber nicht. Zudem entfällt der Live-Fokus und der HDR Modus, welcher eindeutig mehr Einfluss auf das Bild hat, als die Auflösung. Zoomen kann man nur digital. Bilder im Telebereich wirken sodurch stark verwaschen und gemalt.
Die dritte Kamera wird aktiviert, sobald man in den Weitwinkel-Modus wechselt. Sehr weitwinklige Bilder, ähnlich wie bei Actioncams (GoPro), können dann mit 8 MP aufgenommen werden. Die Bilder werden nicht nur zu den Rändern hin stark verzerrt. Auch qualitativ sind sie so viel schlechter als mit der Hauptkamera. Live-Fokus ist für die Weitwinkelkamera nicht verfügbar und trotz möglichen HDR ist das Bild unscharf und verrauscht. Man kann diese Funktion daher nur als Nice-to-have Feature ansehen, welches man im Notfall gebrauchen könnte (Wohnungsbesichtigung, Experimentell, ...)Die Frontkamera hingegen macht einen guten Job. Man kann zwischen zwei Brennweiten / Modi Wechseln: Gruppe und Selfie. Ich nehme an, dass der Bildausschnitt digital erfolgt, da nur eine Linse verbaut ist. Auch hier ist trotz fehlender zweiter Linse ein Live-Fokus möglich, welche hauptsächlich nur anhand von erkennbaren Kopfstrukturen funktioniert. Auch dieser funktioniert mal mehr und weniger gut. Ebenso gibt es bei der Frontkamera einen HDR Modus. Zusätzlich können im Vorfeld Beauty-Filter über das Gesicht gelegt werden, die sich im anpassbaren Hautton, Weichzeichnung und Verzerrung der Kinn- und Augenpartien wiederfinden.
Bei Nacht macht das A50 in keiner Einstellung eine gute Figur. Die Bilder wirken verrauscht und verwaschen, da viele Details verloren gehen. Auch besitzt das A50 keinen Stabilisator, sodass immer eine ruhige Hand beim Fotografieren gefragt ist.
Der angepriesene PRO Modus wird seinen Namen nicht gerecht. In diesem kann man lediglich die ISO, den Weißabgleich und eine Belichtungskorrektur einstellen. Schade: gerade die Belichtungszeit kann man nicht einstellen, obwohl das schon beim Jahre älteren S6 möglich war. RAW-Bilder können auch nicht aufgezeichnet werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Kamera schon mit meinem alten S6 vergleichbar ist. Obwohl das S6 mal ein Flaggschiff war, liegen doch schon einige Jahre Entwicklung zwischen beiden Modellen. Nur der simulierte Bokeh-Effekt (wenn er gut funktioniert) und die etwas bessere Frontkamera sind für mich die einzigen erkennbaren Unterschiede. Die Weitwinkelkamera ist reine Spielerei. Kurz gesagt: Es ist alles in allem eine passable Gute-Wetter-Kamera, die gerade so für die Preisklasse angemessen ist. Bessere Bilder mache ich dann doch lieber mit einer DSLR.
Allgemein:
Das A50 verfügt über ausreichend Rechenpower und Ram, um flüssig im Alltag bedienbar zu sein. Aufwendige Spiele wie GTA:
San Andreas kann es z.B. fließend spielen. Manchmal bemerke ich zwar minimale Ruckler. Aber das ist eher die Seltenheit. Die WLAN Verbindung funktioniert Problemlos ohne Abbrüche, wie auch Bluetooth. Die Gesprächsqualität ausreichend laut und qualitativ ok. Der Lautsprecher klingt für mich sehr blechernd und ist weder für Musikwiedergabe, noch für's Freisprechen wirklich geeignet. Ein mobiler Lautsprecher schafft hier Abhilfe.
Der mitunter größte Kritikpunkt ist der ins Display integrierte Fingerabdruck-Sensor. Displayintegrierte Sensoren sind im Vergleich zu Gehäuse- und Knopfintegrierten Sensoren (z.B. Home-Bottom beim S6) sowieso im Nachteil, jedoch ist der Fingerabdrucksensor des A50 eine Katastrophe. Selbst Software-Updates von Samsung, welche das Problem beheben sollten, machten es kein bisschen besser. Minimale Erfolge erzielte ich nur unmittelbar nach dem Einscannen von neuen Abdrücken. Aber nur kurze Zeit später will das A50, egal wie und wie lange ich den Finger drauf halte, mein Abdruck nicht erkennen. Dass es vielleicht länger dauert, als beim normalen Sensor, wäre ja ok. Aber dass es fast unmöglich scheint, mit dem Finger sein Handy zu entsperren, ist enttäuschend und ruft eine menge Frustration auf. Die Gesichtserkennung zumindest funktioniert jedoch gut.
Akku:
Der Akku ist mit seinem 4000 mAh sehr stark und bisher recht zuverlässig. Die große Kapazität war auch ein Kaufkriterium meinerseits. Bei normaler und nicht zu intensiver Benutzung komme ich fast zwei Tage ohne Laden aus.
Zusammenfassung:
Für das Geld bekommt man ein zuverlässiges und ausreichend starkes Mittelklassen-Smartphone mit tollem Bildschirm, welches Trotz Kunststoffgehäuse, sehr wertig rüberkommt und zudem auch sehr leicht ist. Wer mit einer passablen Gute-Wetter-Kamera für Schnappschüsse klarkommt, auf einen Fingerabdruck-Sensor verzichten kann und dafür nicht gleich das drei- bis vierfache an Geld ausgeben möchte, ist mit diesem Handy gut beraten.
Noch eine kleine Pro und Kontra-Liste:
Pro:- gute Prei/Leistung- toller AMOLED Bildschirm- schöne Bilder bei hellen Licht- gute Frontkamera- großer, zuverlässiger Akku- Gesichtserkennung- aktuelles Android 9- Dual-Sim- MicroSD-Erweiterung- leichtes Gewicht- geringe Abwärme- gute Leistung- Klinkenstecker vorhandenKontra:- Miserabler Fingerabdruck-Sensor- billige Haptik des Kunststoffgehäuses- keine mitgelieferte Schutzhülle- schlechte Nachtaufnahmen- Weitwinkel Kamera ist Spielerei- keine RAW-Fotos- Video-Aufnahme nur gecroppt- Lautsprecher klingen blecherndFotos folgen noch.