Microsoft Lumia 950 Smartphone (5,2 Zoll (13,2 cm) Touch-Display, 32 GB Speicher, Windows 10) weiß

Zu Beginn der Rezession möchte ich bemerken, dass ich seitdem ich ein Windows Phone besitze, mich nicht mehr überzeugen lassen konnte, ein Produkt einer anderen Marke zu erwerben.

Das neue Windows Phone scheint vielversprechend, neues Betriebsystem, Hexacore Prozessor und eine Auflösung, die das Auge schon gar nicht mehr braucht. Dazu liefert es die technische Spielerei des Iris-Scan mit der unverwechselbaren leistungsfähigen Kamera, wie man sie aus der Lumia Serie nur gewohnt ist.

Also fangen wir mal bei dem Prozessor an:

Wie die vergleichbaren Ultraklasse-Smartphones auf dem momentanen Markt, hat auch das Nokia Lumia 950 kein Problem Apps aller Art abzuspielen, mehrere Tasks gleichzeitig laufen zu lassen und die Temperatur dabei im Zaum zu halten.

Interessant ist es ja deswegen immer in die Zukunft zu schauen und über Benchmarks zu vergleichen, welches der Produkte sich wohl länger auf dem Markt halten wird. Wir vergleichen deswegen das Nokia Lumia 950 mit dem S6, was im Volksmund momentan gerne als leistungsfähigstes Smartphone aufgefasst wird.

Zum Vergleich des S6 mit dem Nokia Lumia 950 verwenden wir den Benchmarkdienst Antutu:

Das Lumia erreicht dabei 13314 CPU integer- und 13019 float-Punkte. Gegen die das S6 nur mit 11502 integer- und 6756 float-Punkten anstinken kann.

Was sagen uns diese Ergebnisse nun? Nun, letztendlich ist jeder Vorgang in einem jedem Computer nur eine Rechnung. Um es ganz zu vereinfachen kann man folgendes sagen:

Antutu stellt dem Handy nun praktisch solche Rechenaufgaben und wer sie schneller löst bekommt mehr Punkte. Darin wird in Rechenaufgaben mit ganzen Zahlen (integer) und Kommazahlen (floats) unterschieden. Oft haben Programme o. ä. Probleme damit Kommazahlen Zahlen richtig zuinterpretieren und rechnen somit mit Abweichungen oder einer starken Verlangsamung weiter. Das Problem muss dann durch Treiber oder andere Software gelöst werden.

Genau hier erklärt sich der extrem große Vorsprung auf Microsofts Seite. Da sie Code nur für ihr Hardware schreiben können sie ihn perfekt darauf anpassen und ihre Leistung leicht optimieren. Samsung hingegen, passt nur ein gegebenes Betriebssystem an und trägt das Klischee in die weite Welt hinaus, dass die Software der Androiden wohl nicht ganz so sauber ist. Denn vergleichen wir die reine Hardware scheint das S6, mit einem nur etwas niedriger getaktetem Octacore Prozessor, vorne zu liegen.

Diesen Kampf tragen Apple Fans gegen Andoidler schon lange aus - Hardware gegen die Software. Während Marken wie HTC, Samsung & Co. weiter aufrüsten, kümmert sich Apple weiter um seine Software und liegt beim Vergleich vorne. Das Nokia Lumia 950 scheint sich hier aber seinen Weg gebahnt zu haben um sich als neuer Duellant auf dem Feld zu behaupten. Denn mit seiner Leistung hält das Teil sich auch die neusten Androiden vom Hals.

Im Prozessor also schon einmal ein großes Plus für das Nokia Lumia 950.Kommen wir zum Display:

Das 2560 x 1440 AMOLED-Display scheint sich bezahlt zu machen. Schärfe bis ins letzte Detail. Man muss gar nicht lange drum rum reden, hier kann es gar keinen Punktabzug für die schärfe geben, manch ein Fernsehbildschirm träumt nur von einem solch fantastischem Bild. Auch die Farben sind klar und mit deutlichen Abstufungen erkennbar.

Ein großes Problem für Reisende ist natürlich aber auch immer die Sonnenspiegelung. Während in den vergangenen Modellserien die Modelle ihre Displayhelligkeiten viel zu hoch geschraubt haben und trotzdem eine starke Spiegelung nicht ausgleichen konnten, scheint die Sonne gegen das Lumia 950 nicht mehr anwirken zu können. Zudem hat sich die automatische Helligkeitsregelung stark verbessert. Sie ist wirklich passender zum momentanen Außenlicht und zudem kommt das Problem von aufleuchtenden Buttons am unteren Rand nicht mehr auf. Diese sind jetzt digitalisiert und blenden somit nicht mehr im Dunklen.

Die Kamera:

Ich glaube die Kamera ist der Part am Handy, mit dem Microsoft bisher immer am meisten Eindruck machen konnte. Ganz intensiv hatten sie ja beim Lumia 1020 damit geworben. Aber auch hier lässt sich das Lumia nichts schlechtes nachsagen. Die Bilder sind gestochen scharf und haben eine ziemlich kurze Aufnahmezeit. Vor allem für Amateure fällt es also sehr leicht schöne Schnappschüsse zu ergattern, die man auch der Oma auf Fotopapier ausdrucken kann, ohne sich zu schämenDie Frontkamera kann man jedoch durchaus bemängeln. Alle Vorteile, die die reguläre Kamera mit sich bringt kehrt sie um. Die Auflösung ist zugegeben schlecht und der Autofokus stimmt nur selten. Wer sich also alle 10 Minuten nach einem Selfie sehnt wird hier leider nicht glücklich.

Das Lumia 950 bringt aber noch mehr mit sich:

Zuerst mal protzt es mit dem Infrarotsensor, mit dem man durch einen Irisscan auf die Codesperre verzichten können soll. Das klingt zwar nach einem schönen Gadget, aber funktioniert in der Realität leider noch nicht. Meistens wird die Iris nicht erkannt, und wenn sie es wird geht auch mal die Iris des Freundes oder der Freundin durch.

Aber natürlich ist auch das Office-Paket, wie bei jedem anderen Windowsphone dabei. Und das ist wirklich eine herausragende Leistung. Seitdem ich in meinem Beruf sehr viel Reise und auch unterwegs Dokumente managen muss ist es schön wenn ich das mit ein paar Klicks am Handy machen kann, anstatt immer den Laptop rauskramen zu müssen, was in manchen Situationen auch gar nicht geht. Zudem hilft es extrem sich die Präsentation einfach kurz vor dem Vortrag noch einmal ansehen zu können. Freudestrahlend hat auch mein Sohn mir letztens davon erzählt, dass er, seitdem ihm diese Option zur Verfügung steht, Vorträge in der Schule viel sicherer vorträgt. Und das sehen auch seine Lehrer so.

Zudem hat unser liebes Windowsphone auch eine neue Dame mit sich gebracht. Cortana nennt sie sich und sie soll die tiefsten Bedürfnisse jedes Mannes verstehen. Bei mir hat es leider nicht geklappt. Die Spracherkennung klappt zwar hervorragend, die Ausführung jedoch gar nicht. Anstatt einen Track abzuspielen wird danach gebingt. Und anstatt das Wetter anzuzeigen wird danach gebingt. Eigentlich wirkt es mehr wie eine Spracherkennung für Bing, weil am Ende eh nur alles gebingt wird.

Da die Spracherkennung aber wirklich sehr zuverlässig wirkt und auch textorientiert genutzt werden kann erwarte ich in Zukunft große Fortschritte.

Und als letztes Gadget im Sack haben wir dann noch das Display Dock. Dieses hat mich überraschender Weise echt von seiner Leistung überzeugt und ich kann fast nicht mehr darauf verzichten. Ich kann einfach so einen kleinen Kasten statt einem Laptop mit mir rumschleppen, mit dem ich alle Präsentationen vorführen kann. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber es hat meinen Alltag wirklich sehr bereichert.

Und das Design?

Zuerst sollte mal jeder selbst ein Blick auf das Bild werfen. Mir jedoch, gefallen die Zeiss Designs sehr gut und vor allem wirken sie edel. Zudem wirkt dieses elegante Design auch als Gesprächsinitiative bei Meetings. Holt man sein Handy raus und jemand sieht das noch unbekannte Windowsphone wird man sehr regelmäßig danach ausgefragt. Und im Punkto Design scheint es auch mittlerweile als Statussymbol zu wirken. Denn früher mit dem 920/930 Modellen wurde sie anscheinend als Billigplastik abgestuft. Jetzt kommt doch immer wieder zum Schluss die Frage auf, ob das Gerät nicht teuer sei.

Allumfassend lässt sich sagen, dass das Windowsphone mit Appmangel und Selfietrgödie sich nicht für den Durchschnittsteenager eignet. Wer sich jedoch im Buisnessbereich umschaut, greift hier wirklich ein Bombenteil ab.

Microsoft scheint hier wirklich mit seinem Gerät einen Meilenstein für die Zukunft gesetzt zu haben. Auch wenn nicht alles einwandfrei funktioniert, können die Ideen den Buisnessbereich revolutionieren.

Heißt das, dass es im Privatbereich uninteressant ist?

Nicht unbedingt. Wenn Geld keine Rolle spielt, ist das Nokia Lumia mehr als nur eine Überlegung wert, denn von der leistungsmäßig hebt sich das Windowsphone echt ab. Im Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch nicht. Aber Android lockt hier mit günstigeren alternativen. Wer jedoch nach so etwas such sollte sich auch mal nach dem Lumia 650 oder 550 umsehen.

Im Privatbereich sehe ich das Nokia Lumia 950 wie das neue hochgezüchtete iPhone. Es kann wirklich viel und hat auch das Potential einen Trend wie von Apple zu setzen. Ihm fehlt lediglich der Hype auf Microsoft-Produkte wert zu legen.

Zum Leidwesen meiner Familie und Freunde habe ich mich lange gegen moderne flache Mobiltelefone mit Touchdisplay gesträubt. Offensichtlich musste der Benutzer seinem Telefon mehr helfen, als des Gerät Hilfe für den Nutzer war: Ständiges Nachladen, gebrechliche Gehäuse, unhandliche Formate. In Benutzung war seither ein Samsung B2100 für geschlagene 6 Jahre, welches ich überall mitgeschleppt und vorallem nicht geschont habe (so Sachen wie Bieröffnen und Stürze aus mehreren Metern Höhe). Akku hielt bei meiner moderaten Nutzung 1 1/2 Woche bis zuletzt.

Wie komme ich also vom unzerstörbar robust-kompakten Rechenschieber zum verächteten Schmiergerät Lumia 950?Ich nutze bereits ein Dell-Tablet mit Windows 10 und fühle mich recht wohl, was Bedienung und Konfiguration dieses Betriebssystems angeht. Neben dem "gesellschaftlichen Druck" auf das meistgenutzte Nachrichtenprogramm statt SMS umzusteigen, spielte vorallem die Kamera, sowie eine solide Rechenleistung eine große Rolle.

Hier nun nach knapp 2 Wochen meine Einschätzung:• haptisch/optisch hervorragendes Gehäuse, leichtes Entfernen von Rückseite/Akku• umfangreiche Anpassung der favorisierten Einstellungen• der Akku hält bei mir 2 1/2 Tage (Wecker, 1-2 Anrufe am Tag, 10 - 20 Nachrichten, wenige Quizduelle, ein paar Fotos)• unglaublich schnelle Akkuladung• flotte Ausführung von Programmen/Apps• Übersichtliche Verwaltung von Daten/Ordnern• knackig scharfe Bilder/Videos mit der KameraNegativ aufgefallen sind mir folgende Punkte:• Videos werden leider nicht automatisch komprimiert, wenn ich sie in den Chat einbinde (eine extra App schafft Abhilfe)• dünner Klang, bei höherem Pegel knarzt es• automatisch ausgeblendete Bedienleiste - leider gibt es bis jetzt keine Möglichkeit die Navigationsleiste dauerhaft einzublenden, das verlangsamt und nervt• einmal synchronisierte Programmkontakte, lassen sich nicht mehr aus dem Outlook entfernen• gewöhnungsbedürftige Größe für jemanden, der bisher mit einem halb-so-großen Gerät hantiert hatKleine Anmerkung: Da ich mich im Vorfeld auch belesen habe, hatte ich etwas Bammel vor Abstürzen, Bildschirm-Freezes, Kochplatten-Akku und diversen anderen Mätzchen. Solche Späße blieben mir bisher vollständig ersparrt. Das System läuft völlig stabil und schnell, auch alle genutzen/getesteten Apps (Jogging-App/Videochat/Email/diverse Spiele) sind bisher nicht abgeschmiert.

Abschließend spreche ich meine klare Empfehlung aus. Das Lumia 950 ist für mich nutzerfreundlich, übersichtlich, schnell und vielseitig. Trotz kleinerer Mängel nutze ich mein erstes richtiges "Schmierphone" sehr sehr gern und bin immernoch begeistert! :)